Mit großer Besorgnis beobachten wir als Performing for Future-Bündnis die massiven Kürzungen des Kulturetats auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene. Wir solidarisieren uns hiermit mit allen Betroffenen: Staatlichen und privatwirtschaftlich organisierten Institutionen, Initiativen und Akteur*innen der freien Szene sowie insbesondere den Einzelkünstler*innen. Viele Aktive unseres Netzwerks sind direkt oder indirekt von den Kürzungen betroffen.

Auf Bundesebene etwa wurde der Kulturetat für 2024 bereits um 254 Millionen Euro (10,6 %) gestrichen, wovon besonders die Bundeskulturfonds betroffen sind, wie auch der Fonds Soziokultur. In Nordrhein-Westfalen stehen drastische Kürzungen u.a. für den Musik- und Kunstfonds von 2,35 Millionen Euro (45 %) bevor. In Berlin trifft es den Kulturetat für 2025 um 130 Millionen Euro (12 %); in München um 16,8 Millionen Euro (7 %) nach einer 5 % Kürzung bereits in 2024 und in Dresden bangt der Doppelhaushalt 2025/26 um 4 Millionen Euro (0,2 %) weniger an Budget. 

Kürzungen im gesamten Bundesgebiet bedrohen nicht nur Existenzen, sondern auch die kulturelle Vielfalt in ihrem Ausdruck – sie ist ohne Frage ein unverzichtbares Fundament für gesellschaftlichen Zusammenhalt in einer inklusiven, lebendigen und offenen Gesellschaft.

Kultur bedeutet Teilhabe, Inklusion und Dialog und gestaltet unsere Gesellschaft auf vielfältige Art und Weise. Kultur stärkt nicht nur die Demokratie, sondern ist auch ein häufig unterschätzter Motor für die nachhaltige gesellschaftliche Transformation. Eine Transformation verschiedener Bereiche wurde im Koalitionsvertrag 2021 verankert und verliert hinsichtlich nachhaltigem Handeln mit der Kultur einen engagierten Treiber. 

Inhaltlich und strukturell setzt sich der Kulturbereich für den Klima- und Umweltschutz sowie die Förderung sozialer Gerechtigkeit ein. Die Kürzungen setzen nicht nur diese Prozesse aufs Spiel, sondern gefährden auch die Stabilität unserer Gesellschaft. 

Mit Blick auf die am 23. Februar 2025 anstehende Bundestagswahl zeigt die aktuelle politische Entwicklung und Debatte außerdem, dass nationale und internationale Klimaschutzziele in Gefahr sind. Dies dürfen wir nicht zulassen und fordern alle Parteien dazu auf, die Verpflichtung aus dem Pariser Klimaschutzabkommen einzuhalten und Prozesse der Beschleunigung vom Wandel zu einer verantwortungsvoll agierenden Bundesrepublik Deutschland nicht zu gefährden.

Als Netzwerk stehen wir für eine Kultur ein, die transformatorische Prozesse zu ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit vorantreibt und eine lebenswerte Zukunft für alle gestalten möchte. Dabei nehmen wir die politischen Entwicklungen nicht kampflos hin, sondern berufen uns auf unseren Willen zur aktiven Mitgestaltung einer gerechten Zukunft.

„Es ist nicht so, wie es ist. Es ist, wie wir wollen, dass es wird.“ (Wolfram Lotz, Ensemble Bündnis Berlin)

Sparen an der Kultur bedeutet Sparen an der Zukunft. Lassen wir das nicht zu.

Die Quellen der Zahlen bzw. Fußnoten sind an den jeweiligen Zahlen verlinkt.