Im Rahmen des Klimafestivals „endlich.“ fand am 20. Mai 2022 auch die Konferenz „Theater und Nachhaltigkeit“ statt.

20. Mai 2022: Eröffnung der Konferenz »Theater und Nachhaltigkeit« in Augsburg (c) Diana Palm
20. Mai 2022: Eröffnung der Konferenz »Theater und Nachhaltigkeit« in Augsburg (c) Diana Palm

Nach der Eröffnung mit André Bücker (Staatsintendant), Claudia Schmitz (Deutscher Bühnenverein), Jacob Bilabel (Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit), Jürgen Enninger (Kulturreferent Stadt Augsburg) und der feierlichen Begrüßung der Staffelläufer:innen arbeiteten wir in drei Workshops:

Workshop 1: Einfach! machen – Klimabilanzierung und klimaneutrales Produzieren im Theaterbereich

Die Klimawirkung von Theater ist in Deutschland noch weitgehend ein blinder Fleck, zugleich möchten viele Theaterschaffende einen aktiven Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten. Aber wie beginnen? Um modellhaft Impulse zum Klimaschutz im Kulturbereich zu setzen, hat die Kulturstiftung des Bundes eine Reihe eigener Initiativprojekte ins Leben gerufen. In Workshop 1 werden Ergebnisse des Pilotprojekts ”Klimabilanzen in Kulturinstitutionen” gebündelt sowie das neue Programm ”Zero – klimaneutrale Kunst- und Kulturprojekte” vorgestellt. Die Teilnehmer*innen haben im Workshop die Möglichkeit, sich Grundlagen für die Klimabilanzierung anzueignen, betriebsökologische Maßnahmen zu identifizieren und erste Ideenskizzen für einen Antrag im ”Fonds Zero” zu entwickeln.
Mit: Sebastian Brünger (Kulturstiftung des Bundes)

22. Oktober 2022: Netzwerktreffen Performing for Future in Berlin (c) Mona Rieken
22. Oktober 2022: Netzwerktreffen Performing for Future in Berlin (c) Mona Rieken

Workshop 2: Ich sehe was, was du schon hast! Von Materialkreisläufen, Ressourcensharing und künstlerischer Freiheit in Theaterproduktionen

Abseits von betriebsökologischen Prozessen wollen wir am Good Practice Beispiel aus Dresden diskutieren, wie wir die Transformation hin zur nachhaltigen künstlerischen Produktion schaffen können. Wie können wir schon in der Konzeptionsphase an das „Danach“ denken, wie können Werkstätten nachhaltig arbeiten und wo können wir Kreisläufe schließen, damit möglichst Vieles im Umlauf bleibt? Anhand einer nachhaltig produzierten Inszenierung in Dresden besprechen wir konkrete Ideen und Lösungsansätze zum Recycling von Bühnendekorationen mithilfe von institutionsübergreifenden Netzwerken, dezentralen Lagern wie der Materialinitiative Zündstoffe oder der Sharing-Plattform Depot.
Mit: Lutz Hofmann (Technischer Direktor TJG Dresden), Konstanze Grotkopp (Bühnen- und Kostümbildnerin & Transformationsmanagerin), Bettina Weber (Konglomerat e.V.; Initiativen für Materialkreisläufe IfM)

Workshop 3: Zwischen Symbolpolitik und komplexitätsadäquaten Maßnahmen: Erfahrungen aus der Gemeinwohl-Bilanzierung am Deutschen Theater Göttingen

Über ein Jahr lang wurde am Deutschen Theater Göttingen eine Gemeinwohl-Bilanz erstellt. Wie lassen sich die Ergebnisse mit einem auf Wendigkeit und Experimentierfreude ausgerichteten Theater in Einklang bringen? Ist die Gemeinwohl-Ökonomie überhaupt das Mittel der Wahl, um einen Theaterbetrieb zu untersuchen? Und was sind Maßnahmen, die ein Stadttheater im laufenden Betrieb umsetzen kann und will? Verwaltungsdirektorin Sandra Hinz und Referent Carlsson Richard Kemena geben einen kritischen Überblick zu Pro und Contra der Gemeinwohl-Bilanzierung und einen Ausblick über Möglichkeiten und Ziele.
Von und mit: Sandra Hinz (Verwaltungsdirektorin), Carlsson Kemena (Referent)