Schon die Aktion #STOPPNVFLATRATE im Februar dieses Jahres bahnte etwas Großes an: am 30.06.2024 kündigten die Schwestergewerkschaften GDBA, BFFS und VdO (Arbeitnehmer*innenvertretung am Theater) zum 31.12.2024 den Normalvertrag Bühne (kurz: NV Bühne) auf und setzen damit den Deutschen Bühnenverein (Arbeitgeber*innenvertretung) unter neuen Druck. Die Aufkündigung hat zur Folge, dass ab dem 01.01.2025 die Friedenspflicht aufgehoben ist und die Gewerkschaften zur Arbeitsniederlegung aufrufen dürfen. Mit diesem Datum beginnt eine offizielle Überbrückungsphase, die bis zur Einigung über neue Tarifverträge anhält. Somit verspricht es, dass bestehende und bis dahin entstehende Verträge ihre Gültigkeit behalten.

Am 03.07. standen die Schwestergewerkschaften den Mitgliedern Rede und Antwort. Die Gewerkschaften benannten diese Entscheidung als Druck-Instrument, um zuletzt abgebrochene Tarif-Verhandlungen wieder aufzunehmen und neue Konditionen zu erwirken. So befanden sich die Parteien zuletzt in Verhandlung über neue Arbeitszeitregelungen, Tariferhöhungen (die im Herbst z.T. in Kraft treten) so wie der Neukategorisierung von Arbeitsbereichen im Vertragssystem wie auch dem Abschluss eines NVs für gastierende Künstler*innen. Diese Situation stiftet natürlich Fragen und Unruhe: beide Seiten bemühen sich seit der Kündigung um Gesichtswahrung und Zuspruch in ihrem Handeln.

Wir als Netzwerk unterstützen alle Entscheidungen, die zur Verbesserung der sozialen Lage von Theaterangestellten führen und somit zur sozialen Nachhaltigkeit im Theaterbetrieb beitragen. Statements und Informationen zur Entwicklung der Tarifverhandlungen gibt es u.a. auf der Website der GDBA Union oder auch auf deren Instagramkanal verfolgen.

Good-to-know: Der NV Bühne hat eigentlich nur Gültigkeit für Mitglieder der Gewerkschaften, wird aber in seinen tariflichen Bestimmungen jedoch fast immer bei Anstellungsverträgen an Theatern, die im Deutschen Bühnenverein vertreten sind, angewendet. Arbeitgebende sind nicht befugt, einen möglichen Mitgliedsstatus von Angestellten abzufragen.

Zur Pressemitteilung: https://www.gdba.de/bffs-gdba-und-vdo-fordern-nv-buhne-zeitgemass-reformieren-tarifvertrag-fur-gaste-abschliessen/