7.000 Setzlinge – Ein Kulturwald für morgen

7.000 Setzlinge – Szenen für Morgen (c) midjourney, nachgestellt von Verena Eidel

(English below)

Mehr als 60 Autor*innen, über 20 Orte: Zu Beginn der Spielzeit 2023/24 hat die Aktion 7.000 Setzlinge – Szenen für Morgen an zwei Aktionstagen am 22. und 23. September eine tolle, motivierende und empowernde Energie für das Gestalten unserer Zukunft geschaffen und bundesweit an Theatern, Kulturorten, Festivals, Hochschulen, auf Plätzen und Straßen ein vielseitig pulsierendes Kaleidoskop an Szenen für Morgen präsentiert. 66 Dramatiker*innen und Schreibende aus Literatur, Musik, Poesie und Wissenschaft hatten sie vorab verfasst und zur Verfügung gestellt: Utopisch oder dystopisch, empowernd oder informativ ging es ganz vielseitig um die Frage: Wie sollen, wie wollen, wie werden wir leben? 

Es gab Lesungen, Flashmobs, performative Konzerte und interaktive Happenings, kulinarisch-literarische Tafelrunden, persönliche Statements, Parcours und künstlerische Interventionen bis hin zu einem szenischen Überfall. Zudem fanden einige Samen, Pflanzen und Bäume an Kulturorten und mitten in der Stadt einen neuen Boden und werden weiter wachsen. 69 Eicheln liegen noch in Berliner Kühlschränken und warten auf baldiges Auspflanzen. Auch Querverbindungen gab es, wie mit der Europäischen Mobilitätswende 2023.

Viele weitere vielfältige Samen sind gesät, Setzlinge gesetzt: Die Dokumentation der Aktionen wird im ersten Quartal 2024 hier veröffentlicht. 

Wie geht es weiter? Für ein Feedback an alle Beteiligte und Interessierte laden wir am Donnerstag, dem 18.01.24 von 16 bis 18 Uhr via Zoom ein: https://us02web.zoom.us/j/3834689660?pwd=ODZQVzBvMG05MjMxN2Y0dU4vT2REdz09

Wir freuen uns, von all euren Erfahrungen zu hören und tauschen uns gerne mit euch über weitere mögliche “Setzlinge” aus.
Eure Arts in Action-AG(ärtner:innen)

Teilnehmende Theater und Performende (Auswahl): Badisches Staatstheater Karlsruhe, Berliner Festspiele, Folk For Future Leipzig, Heimathafen Neukölln Berlin, INSEL Kulturgarten Wuppertal (INSEL e.V.), Kashay Salon Dresden, kyber lyrikklub / Haus für Poesie Berlin, MADE.festival Wiesbaden, Otto Falckenberg Schule München, FRAGILE-Festival im entstehenden Pina Bausch Zentrum Wuppertal, Schauspielhaus Bochum, tak Theater Aufbau Kreuzberg, Theater Kiel, Theater Regensburg, Mülheimer Theatertage STÜCKE

Autor*innen: Anna Bender, Sandra Bringer, Konstantin Bucholz, Raúl Augusto Valero Chávez, Anton Dudda, Helga Egetenmeier, Sebastian Galyga, Adrian Garcia-Landa, Pauline Garnier, Azan Garo, Barbara Gemassmer, Valeria Geritzen, Gana Galina Godenko, Hanno Hartwig, Pia Hegmann, Klaus Heid, Aenne Jessing, Esther Kaufmann, Sven Killer, Lothar Kittstein, Lea Landmann, Katharina Lautsch, Paul Lonnemann, Anke Meer, Stephanie Mehnert, Stefan Meister, Teresa Maria Metzinger, Maria Milisavljević, Jara Nassar, Matthias Naumann, Opernwerkstatt am Rhein, Angelika Pauly, Lars Popp, Markus Riexinger, Lili Roesing, Igor Rott, Andreas Sauter, Marco Schaub, Laura Schinzel, Sonja Schmalen, Therese Schmidt, Sara Schmiedl, Kathrin Schobel, Jenny Schon, Suse Schröder, Akin Sipal, Tanja Šljivar, Carsten Sperling, Peter Spürk, Erik Stenzel, Marion Streich, Franziska Stürzenbecher, Maya Tenzer, Robert Tschirner, Lisa Pauline Wagner, Felicitas Wand, Paul M. Waschkau, Frederick Wilbett, Leah Winzely, Stefan Wipplinger, Lola Mercedes Wittstamm, Olga Zaks

Auf dieser Karte kannst du sehen, wer noch dabei ist.


Der Aufruf

Die Aktion 7.000 Setzlinge – Szenen für Morgen rief (und ruft noch immer) Dramatiker*innen und Schreibende aus Literatur, Musik, Poesie und Wissenschaft dazu auf, Szenen für Morgen zu entwerfen. Utopisch oder dystopisch, empowernd oder informativ stellen die Autor*innen sich und uns die Frage: Wie sollen, wie wollen, wie werden wir leben? In maximal 7.000 Zeichen sind Gedankenspiele aufs Papier gebracht worden. Bisher haben 58 Autor*innen Texte eingereicht. 

Inspiriert von Beuys’ 7000 Eichen lädt Performing for Future mit 7.000 Setzlinge – Szenen für Morgen Theaterschaffende dazu ein, zu Beginn der Spielzeit 2023/24 altvertraute Plätze (neu) zu besetzen. An Theatern, in Opernhäusern, Kulturorten, Schulen und auf der Straße spielen wir gemeinsam um und für die Zukunft. An den beiden Aktionstagen am 22. und 23. September dürfen die entstandenen Texte rechtefrei genutzt und im öffentlichen Raum oder auf Bühnen aller Art in Szene gesetzt werden. In fünf Minuten oder fünf Stunden, gelesen, gespielt, gesungen, egal! Hauptsache, es werden für die Performances nur wiederverwertete Dinge genutzt und ein Setzling tritt auf! Dieses Element soll alle Beiträge der Aktion verbinden. Beteiligen können sich Stadt- und Staatstheater, Akteur*innen der Freien Szene und andere Künstler*innen sowie Schüler*innen, Studierende und Aktivisti.

„Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden. Sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen.“ (Joseph Beuys)

Wir lassen gemeinsam unsere soziale Performance wachsen, verwurzeln uns immer weiter und gießen Ideen darüber, auf dass ein Wald voller Geschichten für Morgen entsteht. Ein Wald, der auch nach der Aktion weiter wächst und mit jeder neuen Inszenierung der entstandenen Texte größer, diverser, kraftvoller und lebendiger wird. Morgen 7.000. Und übermorgen? Die Welt, wie wir sie kennen, wird es so bald nicht mehr geben. Doch wie die Zukunft aussehen wird, bleibt trotz zahlreicher Modelle, Prognosen und Szenarien ungewiss. Werden wir die schlimmsten Klimafolgen noch verhindern, oder steht uns eine apokalyptische Zukunft bevor? Was wir heute säen, entscheidet über die Welt von Morgen.

Sei dabei! Anmeldung und Zugang zur Textsammlung: artsinaction@performingforfuture.de

Suche dir einen Text aus, setze dich mit den Autor*innen in Verbindung, trag‘ in die Karte ein, was du wann und wo machst und vor allem: Mach es über Webseite, Newsletter und Social Media publik und verlinke uns bei jedem Post, damit wir zeigen können: Wir sind Viele!
Instagram | Facebook #performingforfuture #7000setzlinge #szenenfuermorgen

Für Autor*innen: Gerne können noch weitere Texte eingereicht werden.

Für interessierte Theater und Performende: Für Einreichungen, Anmeldung und Zugang zur Textsammlung wende dich an unsere AG Arts in Action.

Alle wichtigen Informationen findest du nochmal im Factsheet.

Es besteht eine Kooperation mit den Mülheimer Theatertagen (Festival für zeitgenössische deutschsprachige Dramatik) und dem Schauspielhaus Bochum. Am 28.05. fand im Theater an der Ruhr eine Lesung ausgewählter Texte durch Schauspieler:innen des Schauspielhaus Bochum statt. Beim anschließenden Panel zum Thema „Über Zukunft schreiben“ sprachen die Autor*innen (Esther Kaufmann, Kathrin Schobel, Akın Emanuel Şipal, Lothar Kittstein, Lisa Pauline Wagner, Matthias Naumann) über ihre Arbeiten. Zudem gab es eine flankierende Schreibwerkstatt mit Helen Perkunder von den Writers for Future in Kooperation mit dem BFDK.


Performing for Future presents: 7,000 Seedlings – Scenes for Tomorrow

The world as we know it will soon no longer exist. But what the future will look like remains uncertain, despite numerous models, forecasts and scenarios. Will we still be able to prevent the worst consequences of climate change, or are we facing an apocalyptic future? What we sow today will determine the world of tomorrow.

For the 7,000 Seedlings campaign, we called on playwrights and writers from the fields of literature, music, poetry and science to create scenes for tomorrow: Utopian, dystopian, empowering or controversial. 65 texts from 51 authors were received.

Now it’s up to the performers! For the action days on Friday, September 22 and Saturday, September 23, the texts can be used rights-free for two days and staged in public space or on stages of all kinds, for five minutes or five hours, in the theater, on the street, read, played, sung, it doesn’t matter! The main thing is that only recycled things are used for the performances, and: a seedling performs! This element should connect all the actions of 7000 seedlings. City and state theaters, actors from the independent scene and other artists, as well as pupils, students and activists can participate.

With 7,000 Seedlings – Scenes for Tomorrow, Performing for Future wants to (re)occupy familiar spaces at the beginning of the 2023/24 season. At theaters, opera houses, cultural venues, schools and on the street, we play for the future. Be part of it!

Registration and access to the text collection: artsinaction@performingforfuture.de

Find all important information again in the factsheet

On May 28th, a reading of selected texts by actors from the Schauspielhaus Bochum took place at the Theater an der Ruhr, followed by a panel on „Writing about the Future“ with the participating authors (Esther Kaufmann, Kathrin Schobel, Akın Emanuel Şipal, Lothar Kittstein, Lisa Pauline Wagner, Matthias Naumann). In addition, there was an accompanying writing workshop with Helen Perkunder of Writers for Future in cooperation with the BFDK.

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Wissensvermittlungs- und Austauschprogramme innerhalb von Performing Arts – Performing Future

Hier findest du alle Termine, die im Rahmen des Projekts Performing Arts – Performing Future von Mai bis November 2022 in den Bereichen Wissensvermittlung und Austausch stattgefunden haben.

22. – 23.11.2022: Aktivistische Zugreise mit Workshop zur Einführung in das Thema Nachhaltigkeit in den freien darstellenden Künsten (ICE München – Frankfurt am Main)

11.11.2022: Online-Fachtag Schritt für Schritt zu ökologischer Nachhaltigkeit in den darstellenden Künsten mit Vorstellung BFDK ECO RIDER, ManifÖST, Klimabilanzierungsworkshop, Einzelberatungen (online)

07.11.2022: Workshop BFDK ECO RIDER on Tour (online)

22.10.2022: Netzwerktreffen Performing for Future – Netzwerk Nachhaltigkeit in den darstellenden Künsten (Theater Strahl Berlin)

21.10.2022: Workshop Production for Future (Theater Strahl Berlin)

19.10.2022: Meet & Greet FUTUR-NORDOST – Vision für Nachhaltigkeit durch Kooperation & Workshop: Materialkreisläufe (FRIEDA 23 Rostock & online)

14.10.2022: Diskussion Neustart erforderlich? Die freien darstellenden Künste zwischen Krise und Transformation (schwere reiter München)

08.10.2022: Thementag Dimensionen nachhaltiger Förderung (Sensemble Theater Augsburg & online)

06.07.2022: Workshop BFDK ECO RIDER on Tour (Festspielhaus Hellerau Dresden)

20.05.2022: Workshop Ich sehe was, was du schon hast! Von Materialkreisläufen, Ressourcensharing und künstlerischer Freiheit in Theaterproduktionen (Brechtbühne Staatstheater Augsburg)

19.05.2022: Netzwerktreffen Performing for Future – Netzwerk Nachhaltigkeit in den darstellenden Künsten (Brechtbühne Staatstheater Augsburg)

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Aktivistische Zugreise & Frühstück for Future

Am 22. November 2022 begleiteten die Transformationsmanagerinnen Valeria Geritzen und Diana Palm aus dem Performing for Future-Netzwerk Teilnehmer:innen der Tagung „2122 — Wer werden wir* gewesen sein? – Gedankenspiele aus einer Welt in 100 Jahren“ auf einer Traumreise von München nach Frankfurt. An Bord des ICE 724: acht Personen aus Augsburg, München, Nürnberg und Berlin. acht Personen aus Augsburg, München, Nürnberg und Berlin. Eigens von den Expertinnen für diese Reise konzipiert, durchliefen sie einen Workshop zwischen jetzt und später, dem Ansatz des Zukunftskongresses „Wer werden wir* gewesen sein?“. Darin nahmen sie die Zukunft fest in den Blick: Fragen der Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb visionär zusammen anzugehen und im Austausch Möglichkeiten für die Zukunft zu skizzieren.

Diskutiert wurden Themen wie die Notwendigkeit starker Zusammenschlüsse, einer funktionierenden öffentlichen Struktur in der Ressourcen geteilt werden können. Es wurde betont, dass nicht nur ressourcenschonendes sondern auch kräfteschonendes Arbeiten sowie mehr Solidarität, mehr Unterstützung von seitens der Politik als auch ein Netzwerk über den Kultursektor hinaus erwünscht ist.

In Frankfurt fand dann die Tagung „2122 — Wer werden wir* gewesen sein? – Gedankenspiele aus einer Welt in 100 Jahren“ statt.

Im Jahre 2122 treffen sich Humanoide aller Spezies, um das hundertjährige Jubiläum einer Tagung in der damaligen Frankfurter Naxos-Halle zu begehen. Sie fragen sich, wie sich seitdem das, was man damals als Darstellende Künste bezeichnet hat, zu einer sozialen Kommunikationsform weiterentwickelt hat. Parallel zu einer Entwicklung der Gesellschaften jenseits von Konkurrenz, Kapitalismus und Arbeit sind das Soziale und Kunst zu einer hybriden Form verschmolzen, die Gemeinschaft neu hat entstehen lassen. Auf der Basis von neuen kollektiven Beziehungsformen zwischen Commons und Care, zwischen Intersektionalität und Dekolonisierung, zwischen ökologischer und arbeitsfreier Produktion und dezentraler DIY-Technologie wurden Darstellende Künste zur zentralen Form, Menschen miteinander in Beziehung zu setzen: Ob durch zweckfreies Spiel, soziale Situationen oder Reflexion gesellschaftlicher Entwicklungen. Das zu einem Lebensraum weiterentwickelte Naxos wird zum Ort der Erinnerung, des Austausches und des Diskurses darüber, wie wir wurden, was wir geworden sind. Wie ist aus den Strukturen, Förderbedingungen, Arbeitsverhältnissen, Materialien und künstlerischen Strategien des 21. Jahrhunderts eine Technologie der Gemeinschaft für das 22. Jahrhundert geworden und welche Zwischenschritte von Erfolg und Scheitern waren dabei wichtig? 

laPROF Hessen und vfdk Bayern kooperieren seit Anfang 2022 im Rahmen einer #takeheart -Netzwerk-und Strukturförderung des Fonds Darstellende Künste. Mit 2122 — Wer werden wir* gewesen sein? sollen gemeinsam mit Akteur:innen, Visionär:innen, Aktivist:innen neue Zukunftsszenarien entworfen werden. Dabei geht es nicht nur um Theater als Alltagspraxis, sondern um dessen Reflexion im Kontext neuer gesellschaftlicher Lebensformen und veränderter Denk- und Wahrnehmungsweisen.

Der zweite Kongresstag begann mit dem „Frühstück for Future – Träumst du noch oder handelst du schon?“

TAG 1
13:00 Soft Opening 
13:15 Willkommen 2022
13:30 Klangliche Landschaften: ghostly matter I 
13:40 Vorortung 2122
14:10 werwerdenwirgewesensein I Die Theaterhöhle
14:15 Afrofuturismus – Blick zurück nach vorne
17.00 Zeit&Raum
17:30 Klangliche Landschaften: ghostly matter II 
18:00 Tafeln – synchrone Nahrungsaufnahme
19:00 werwerdenwirgewesensein II Theater für Maschinen
19:15 andere Kunst für eine andere Stadt
20:30 Marinera 2122 
21:15 werwerdenwirgewesensein III UnlearningTheCode
21:20 Klangliche Landschaften: ghostly matter III 

TAG 2
10:00 Frühstück for Future: Träumst Du noch oder handelst Du schon?
10:30 Vorortung in Zwischenwelten – softe transformationen
11:00 werwerdenwirgewesensein IV Sprachlose Koexistenz 
11:05 Klangliche Landschaften: ghostly matter IV
11:20 werwerdenwirgewesensein V (Das weiße Schweigen)
11:30 Commons – oder: wie die Transformation gelang 
12:50 Klangliche Landschaften: ghostly matter V 
13:00 Verdauungsrezitativ
14:00 Tafeln – synchrone Nahrungsaufnahme
15:00 online-Input: Was Kunst auch kann
16:30 werwerdenwirgewesensein VI Entgrenzte Lebenswirklichkeiten
16:45 softe transformationen
18:00 Soft Goodbye

Alle Infos zur Tagung gibt es unter http://werwerdenwirgewesensein.de.

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ManifÖST

Kulturpolitik, aber auch Entscheidungsträger:innen in den Leitungspositionen der Theater, sind es, die die Weichen in eine klimaneutrale Zukunft der darstellenden Künste stellen können. Eine große Aufgabe, mit der am besten sofort gestartet werden sollte. Doch oft passiert noch viel zu wenig. Um Forderungen zu formulieren, aber auch ganz praktische Hinweise zu geben, was für die ökologisch-soziale Transformation der darstellenden Künste nötig ist, formulierten Mitglieder des Netzwerks Performing for Future nach vielen Monaten gemeinsamer Arbeit das ManifÖST – Manifest für die ökologisch-soziale Transformation der darstellenden Künste. In neun Teilbereichen – von Wissensvermittlung in der Ausbildung, über Finanzierung bis hin zu Handlungsfeldern wie Mobilität und Verpflegung – geht das ManifÖST in die Tiefe, welche strukturellen Veränderungen notwendig sind, um zukunftsfähig Theater zu machen.

Am 14. März 2022 wurde das ManifÖST beim Online-Panel Let’s perform Sustainability von Bundesverband Freie Darstellende Künste und Bühnenverein vorgestellt. Das ManifÖST ist ein prozesshaftes Dokument. In Fokusgruppen und Feedbackschleifen mit Expert:innen unterschiedlicher Fachrichtungen wurde und wird es weiter unter die Lupe genommen, damit das ManifÖST zu einem möglichst wirksamen Werkzeug in der zukünftigen kulturpolitischen Arbeit werden kann. Es ist ein großes, sehr umfassendes Dokument, das sich an verschiedene Adressat:innen richtet
– eine Herausforderung und Chance zugleich.

Wenn du am ManifÖST mitarbeiten möchtest, wende dich an unsere AG unter manifoest@performingforfuture.de.

19. Mai 2022: Netzwerktreffen Performing for Future mit verschiedenen Workshops im Rahmen von »endlich.« Das Klimafestival in Augsburg (c) Helena Gladen
19. Mai 2022: Netzwerktreffen Performing for Future mit verschiedenen Workshops im Rahmen von »endlich.« Das Klimafestival in Augsburg (c) Helena Gladen

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Beratungsstelle Nachhaltigkeit

Der Bundesverband Freie Darstellende Künste e.V. hat die Qualifizierungs- und Beratungsstelle Nachhaltigkeit eingerichtet. Sie unterstützt alle Interessierte in den freien darstellenden Künsten kostenfrei auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz und diesen langfristig eigenständig zu gehen. In persönlichen Gesprächen werden gezielte Handlungsempfehlungen gegeben, aber auch übergeordnet die Vernetzung von Akteur:innen, Spielstätten, Förderern und Politik vorangetrieben, denn diese tiefgreifende Transformation und gesamtgesellschaftliche Aufgabe kann nur mit vereinten Kräften umgesetzt werden. Die Beratungsstelle ist Teil des Projektes Performing Arts – Performing Future und bleibt zunächst bis Ende Juni 2023 geöffnet. 

Die Beratungsstelle Nachhaltigkeit dient auch als allgemeine Informations- und Anlaufstelle. Sie bietet Beratung und Wissensvermittlung und richtet sich an die kooperierenden Netzwerke, die Landesverbände und deren Mitglieder, Multiplikator:innen, Verwaltungen und Politiker:innen auf Landes-, Kommunal- und Bundesebene sowie an alle weiteren Akteur:innen in den freien darstellenden Künsten. 

Die Transformation hin zu sozial-ökologisch nachhaltigen Arbeits- und Produktionsweisen im Theaterbereich ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern vor allem eine Chance, unsere gewohnten Denkweisen zu überprüfen. Das betrifft nicht nur die Ausstattung oder Beleuchtung auf der Bühne, sondern auch die politischen Rahmenbedingungen, die Klimabilanzierung von Spielstätten, die Mobilität aller Beteiligten, die Einbindung des Publikums, regionale Vernetzung von Kulturinstitutionen oder die soziale Nachhaltigkeit. Es geht um das Möglichmachen und nicht um den Verzicht. Oft fehlt nur das konkrete Wissen um die ersten Schritte und den weiteren Fahrplan – dies möchte der BFDK mit der Beratungsstelle Nachhaltigkeit zur Verfügung stellen. 

Langfristige Ziele der Einrichtung sind, die Produktionsweisen in den freien darstellenden Künsten nachhaltiger zu gestalten, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren sowie Theaterschaffende und Publikum weiter für Klima- und Umweltschutz zu sensibilisieren.

Im Bereich der Qaulifizierung werden Workshops zu diversen Aspekten der Nachhaltigkeit entwickelt. Dazu zählen beispielsweise: Nachhaltigkeit bei Produktion und Touring, Nachhaltigkeit in Förderpraxis und Kulturpolitik, Materialkreisläufe, 

Energieeffizienz und Betriebsökologie, künstlerische Klimaforschung. Die Workshops werden in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartner:innen überregional und meist hybrid durchgeführt. 

Die Beratung richtet sich an alle in den freien darstellenden Künsten Tätige, wie Theater- und Produktionsleitungen, Darsteller:innen, Bühnentechniker:innen, Regisseur:innen, Festivalmacher:innen, Kostüm- und Bühnenbilder:innen sowie Verwaltungs- und Verbandsmitarbeiter:innen.

Terminvereinbarung

Beratungstermine mit Nachhaltigkeits-Beraterin und Projektleiterin Performing Arts – Performing Future Konstanze Grotkopp können ab sofort per E-Mail unter nachhaltigkeit@darstellende-kuenste.de oder telefonisch unter 0157–33 86 19 15 vereinbart werden. 

Weitere Informationen unter: darstellende-kuenste.de/beratung_nachhaltigkeit.

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Staffellauf fürs Klima

„Auf die Plätze! Endlich! Los!“ hieß es vom 1. bis zum 19. Mai 2022 für 48 Theater und Theaterfestivals aus ganz Deutschland. Von Kiel und Recklinghausen aus starteten freie wie festangestellte Theaterschaffende den Staffellauf fürs Klima. Dieser führte über zwei Routen mit insgesamt 30 Stationen durch die gesamte Bundesrepublik von Nord nach Süd, von Theater zu Theater. Startpunkt war am 1. Mai in Recklinghausen und parallel dazu am 2. Mai in Kiel. Am 19. Mai gelangten beide Routen zum Auftakt des Augsburger Klimafestivals „endlich.“ feierlich ins Ziel.

An den Stationen wurden vielfältige kreative Aktionen, wie z.B. Theaterstücke zur Klimakrise, szenische Lesungen, Podiumsdiskussionen, Poetry Slams, Konzerte und auch Aktionen im öffentlichen Raum dargeboten. Ziel der Aktion war es, ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Theaterbetrieb zu setzen. Dafür gingen 48 Theater und -festivals buchstäblich los.

Immer dabei waren die Staffelstäbe, zwei Apfelbäume, die auf dem Gelände der Interimsspielstätte des Augsburger Staatstheaters am Gaswerk feierlich eingepflanzt wurden. Selten haben zwei Bäume soviel gesehen: Die Theaterstücke, Lesungen, Konzerte, Aktionen im öffentlichen Raum oder Gesprächsreihen, mit denen die Theater an den Zwischenstationen Zeichen für Nachhaltigkeit setzten, aber auch Zugabteile und Radwege quer durch die ganze Republik. Organisiert von der AG Arts and Action soll das Format des „Staffellaufs fürs Klima“ auch 2023 wieder stattfinden.

Die Gesamte Liste aller Beteiligten Institutionen und Festivals:

  • Ruhrfestspiele Recklinghausen
  • Theater Osnabrück
  • Theater Dortmund
  • STUDIO 7 Theater, Schwerte
  • Schauspielhaus Bochum
  • PACT Zollverein, Essen
  • Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen
  • Pina Bausch Zentrum, Wuppertal
  • Theater an der Ruhr, Mühlheim an der Ruhr
  • Schauspielhaus Düsseldorf
  • Theater Bonn
  • Beethoven Orchester, Bonn
  • Theater im Ballsaal, Bonn 
  • Stadttheater Gießen
  • Theaterhaus Frankfurt
  • Theaterschiff Maria Helena, Saarbrücken
  • Badisches Staatstheater Karlsruhe 
  • Staatstheater Stuttgart
  • LIMA Theater, Esslingen
  • Theater Ulm
  • Junges Theater im Werftpark Kiel
  • Initiative Stimme X, Zeitgenössisches Musiktheater, Hamburg
  • Theater Bremen
  • Bremer Shakespeare Company
  • Uckermärkische Bühnen Schwedt
  • Theatertreffen Berlin 
  • Galli Theater, Berlin
  • Heimathafen Neukölln, Berlin
  • Hans Otto Theater, Potsdam
  • WUK Theater Quartier, Halle
  • Theater der Jungen Welt, Leipzig
  • Staatsschauspiel Dresden
  • Staatsoperette Dresden
  • Theater der Jungen Generation, Dresden
  • Landesbühnen Sachsen, Radebeul
  • Bund der Szenografen e.V.
  • Theater Altenburg Gera
  • Theaterhaus Jena
  • Freie Bühnen Jena e.V.
  • Landestheater Eisenach
  • Theater Bamberg
  • Theater Erlangen 
  • Staatstheater Nürnberg
  • Theater Salz und Pfeffer, Nürnberg
  • Stadttheater Ingolstadt
  • Altstadttheater Ingolstadt
  • PATHOS München
  • Staatstheater Augsburg

Bilder und Infos zu den einzelnen Aktionen gibt es auf unseren Social-Media-Kanälen und unter den Hashtags #performingforfuture #theaterstaffellauf #klimakonferenz #endlich #performing4future

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Wiki zu Theater und Nachhaltigkeit

25. Juni 2021: Wikithon (Arbeitstreffen der AG Wiki) im Haus der Statistik Berlin (c) Konstanze Grotkopp
25. Juni 2021: Wikithon (Arbeitstreffen der AG Wiki) im Haus der Statistik Berlin (c) Konstanze Grotkopp

Als eine der ersten Aktionen von Performing for Future ist das Wiki zu Theater und Nachhaltigkeit entstanden: eine kollaborative, gemeinschaftliche Plattform, bei der jede:r sich ganz einfach beteiligen kann. Denn wenn wir eines brauchen, um die darstellenden Künste nachhaltig zu transformieren, dann ist es Wissen! Das Wiki hat es sich zur Aufgabe gemacht, dringend benötigtes Wissen zu nachhaltiger Theaterarbeit in den verschiedensten Bereichen zu sammeln und allen Theaterschaffenden zur Verfügung zu stellen. Dabei haben Informationen über nachhaltiges Produzieren genauso Platz wie soziale Nachhaltigkeit. Außerdem bietet das Wiki ein Best-Practice-Logbuch und eine Seite zum Austausch über die Gründung von Klima AGs.

Immer wieder veranstaltet die AG Wiki „Wikithons“, zum gemeinsamen zusammentragen und eingeben. Der erste Wikithon fand am 25. Juni 2021 im Haus der Statistik in Berlin statt, der zweite im Rahmen des Augsburger Klimafestivals am 19. und 20. Mai 2022. Ab 2023 ist eine regelmäßige Wiki-Werkstatt geplant. Alle Termine findest du in unserem Kalender.

Das Wiki ist ein Wissensnetz: Je mehr Fäden dazukommen, desto stabiler wird es. Darum sind alle Theaterschaffenden herzlich eingeladen, sich zu beteiligen und ihre Best Practices, Ideen und ihr Wissen im Wiki zur Verfügung zu stellen. Jede Person kann direkt ins Wiki schreiben, alternativ genügt eine E-Mail mit den zu ergänzenden Infos an unsere AG: wiki@performingforfuture.de.

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