Wie sollen, wie wollen, wie werden wir leben? Diesen Fragen stellten sich Autorinnen im vergangenen Jahr während der Aktion „7.000 Setzlinge – Szenen für Morgen“. Einige dieser Autorinnen waren bei unserem Kooperationspartner STÜCKE MÜLHEIM im Mai 2023 zu Gast (Matthias Naumann, Lisa Pauline Wagner, Akin Sipal, Lothar Kittstein, Esther Kaufmann, Kathrin Schobel).
Diese Zusammenarbeit wird in diesem Jahr fortgesetzt. Im Zentrum steht diesmal das Thema Klimaresilienz und die Frage nach Anpassung: Was muss sich heute wandeln, damit wir morgen gut leben? Gemeinsam mit STÜCKE MÜLHEIM bringen die Performing for Future Kunst und Wissenschaft zusammen. Die Autor*innen Anton August Dudda, Thomas Köck, Jara Nassar, Hanna Röhrich, Leah Luna Winzely bespielen vier Wochen lang einen Live-Blog zum Thema Klimafolgenanpassung. Täglich schreiben sie einen Text fort, der aus einer gemeinsamen Auseinandersetzung mit Klimaresilienz hervorgeht.
Zu Beginn ihrer Arbeit tauschten sich die Autor*innen mit dem Klimaforscher Dr. Wolfgang Beckröge (www.klima-consulting.de) aus. Sie konnten dem Wissenschaftler Fragen zum aktuellen Stand der Forschung stellen und diskutierten, welche Themen rund um Klimafolgen und Klimaschutz dringend auf die Bühne gehören. Hier gibt es die Aufzeichnung des Vortrags:
Hier kannst du den Schreibprozess live mitverfolgen:Zum Dokument Jeden Tag findest du hier neue Textteile, vielleicht entstehen sie sogar vor deinen Augen: Wenn du gleichzeitig mit den Autor*innen den Blog besuchst, kannst du sehen, wie sich ein Text Wort für Wort zusammenfügt.
Mehr als 60 Autor*innen, über 20 Orte: Zu Beginn der Spielzeit 2023/24 hat die Aktion 7.000 Setzlinge – Szenen für Morgen an zwei Aktionstagen am 22. und 23. September eine tolle, motivierende und empowernde Energie für das Gestalten unserer Zukunft geschaffen und bundesweit an Theatern, Kulturorten, Festivals, Hochschulen, auf Plätzen und Straßen ein vielseitig pulsierendes Kaleidoskop an Szenen für Morgen präsentiert. 66 Dramatiker*innen und Schreibende aus Literatur, Musik, Poesie und Wissenschaft hatten sie vorab verfasst und zur Verfügung gestellt: Utopisch oder dystopisch, empowernd oder informativ ging es ganz vielseitig um die Frage: Wie sollen, wie wollen, wie werden wir leben?
Es gab Lesungen, Flashmobs, performative Konzerte und interaktive Happenings, kulinarisch-literarische Tafelrunden, persönliche Statements, Parcours und künstlerische Interventionen bis hin zu einem szenischen Überfall. Zudem fanden einige Samen, Pflanzen und Bäume an Kulturorten und mitten in der Stadt einen neuen Boden und werden weiter wachsen. 69 Eicheln liegen noch in Berliner Kühlschränken und warten auf baldiges Auspflanzen. Auch Querverbindungen gab es, wie mit der Europäischen Mobilitätswende 2023.
Viele weitere vielfältige Samen sind gesät, Setzlinge gesetzt: Die Dokumentation der Aktionen wird im ersten Quartal 2024 hier veröffentlicht.
Eure Arts in Action-AG(ärtner:innen)
Teilnehmende Theater und Performende (Auswahl): Badisches Staatstheater Karlsruhe, Berliner Festspiele, Folk For Future Leipzig, Heimathafen Neukölln Berlin, INSEL Kulturgarten Wuppertal (INSEL e.V.), Kashay Salon Dresden, kyber lyrikklub / Haus für Poesie Berlin, MADE.festival Wiesbaden, Otto Falckenberg Schule München, FRAGILE-Festival im entstehenden Pina Bausch Zentrum Wuppertal, Schauspielhaus Bochum, tak Theater Aufbau Kreuzberg, Theater Kiel, Theater Regensburg, Mülheimer Theatertage STÜCKE
Autor*innen: Anna Bender, Sandra Bringer, Konstantin Bucholz, Raúl Augusto Valero Chávez, Anton Dudda, Helga Egetenmeier, Sebastian Galyga, Adrian Garcia-Landa, Pauline Garnier, Azan Garo, Barbara Gemassmer, Valeria Geritzen, Gana Galina Godenko, Hanno Hartwig, Pia Hegmann, Klaus Heid, Aenne Jessing, Esther Kaufmann, Sven Killer, Lothar Kittstein, Lea Landmann, Katharina Lautsch, Paul Lonnemann, Anke Meer, Stephanie Mehnert, Stefan Meister, Teresa Maria Metzinger, Maria Milisavljević, Jara Nassar, Matthias Naumann, Opernwerkstatt am Rhein, Angelika Pauly, Lars Popp, Markus Riexinger, Lili Roesing, Igor Rott, Andreas Sauter, Marco Schaub, Laura Schinzel, Sonja Schmalen, Therese Schmidt, Sara Schmiedl, Kathrin Schobel, Jenny Schon, Suse Schröder, Akin Sipal, Tanja Šljivar, Carsten Sperling, Peter Spürk, Erik Stenzel, Marion Streich, Franziska Stürzenbecher, Maya Tenzer, Robert Tschirner, Lisa Pauline Wagner, Felicitas Wand, Paul M. Waschkau, Frederick Wilbett, Leah Winzely, Stefan Wipplinger, Lola Mercedes Wittstamm, Olga Zaks
Auf dieser Kartekannst du sehen, wer noch dabei ist.
Der Aufruf
Die Aktion 7.000 Setzlinge – Szenen für Morgen rief (und ruft noch immer) Dramatiker*innen und Schreibende aus Literatur, Musik, Poesie und Wissenschaft dazu auf, Szenen für Morgen zu entwerfen. Utopisch oder dystopisch, empowernd oder informativ stellen die Autor*innen sich und uns die Frage: Wie sollen, wie wollen, wie werden wir leben? In maximal 7.000 Zeichen sind Gedankenspiele aufs Papier gebracht worden. Bisher haben 58 Autor*innen Texte eingereicht.
Inspiriert von Beuys’ 7000 Eichen lädt Performing for Future mit 7.000 Setzlinge – Szenen für Morgen Theaterschaffende dazu ein, zu Beginn der Spielzeit 2023/24 altvertraute Plätze (neu) zu besetzen. An Theatern, in Opernhäusern, Kulturorten, Schulen und auf der Straße spielen wir gemeinsam um und für die Zukunft. An den beiden Aktionstagen am 22. und 23. September dürfen die entstandenen Texte rechtefrei genutzt und im öffentlichen Raum oder auf Bühnen aller Art in Szene gesetzt werden. In fünf Minuten oder fünf Stunden, gelesen, gespielt, gesungen, egal! Hauptsache, es werden für die Performances nur wiederverwertete Dinge genutzt und ein Setzling tritt auf! Dieses Element soll alle Beiträge der Aktion verbinden. Beteiligen können sich Stadt- und Staatstheater, Akteur*innen der Freien Szene und andere Künstler*innen sowie Schüler*innen, Studierende und Aktivisti.
„Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden. Sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen.“ (Joseph Beuys)
Wir lassen gemeinsam unsere soziale Performance wachsen, verwurzeln uns immer weiter und gießen Ideen darüber, auf dass ein Wald voller Geschichten für Morgen entsteht. Ein Wald, der auch nach der Aktion weiter wächst und mit jeder neuen Inszenierung der entstandenen Texte größer, diverser, kraftvoller und lebendiger wird. Morgen 7.000. Und übermorgen? Die Welt, wie wir sie kennen, wird es so bald nicht mehr geben. Doch wie die Zukunft aussehen wird, bleibt trotz zahlreicher Modelle, Prognosen und Szenarien ungewiss. Werden wir die schlimmsten Klimafolgen noch verhindern, oder steht uns eine apokalyptische Zukunft bevor? Was wir heute säen, entscheidet über die Welt von Morgen.
Suche dir einen Text aus, setze dich mit den Autor*innen in Verbindung, trag‘ in die Karte ein, was du wann und wo machst und vor allem: Mach es über Webseite, Newsletter und Social Media publik und verlinke uns bei jedem Post, damit wir zeigen können: Wir sind Viele! Instagram | Facebook #performingforfuture #7000setzlinge #szenenfuermorgen
Für Autor*innen: Gerne können noch weitere Texte eingereicht werden.
Für interessierte Theater und Performende: Für Einreichungen, Anmeldung und Zugang zur Textsammlung wende dich an unsere AG Arts in Action.
Alle wichtigen Informationen findest du nochmal im Factsheet.
Es besteht eine Kooperation mit den Mülheimer Theatertagen (Festival für zeitgenössische deutschsprachige Dramatik) und dem Schauspielhaus Bochum. Am 28.05. fand im Theater an der Ruhr eine Lesung ausgewählter Texte durch Schauspieler:innen des Schauspielhaus Bochum statt. Beim anschließenden Panel zum Thema „Über Zukunft schreiben“ sprachen die Autor*innen (Esther Kaufmann, Kathrin Schobel, Akın Emanuel Şipal, Lothar Kittstein, Lisa Pauline Wagner, Matthias Naumann) über ihre Arbeiten. Zudem gab es eine flankierende Schreibwerkstatt mit Helen Perkunder von denWriters for Future in Kooperation mit dem BFDK.
Performing for Future presents: 7,000 Seedlings – Scenes for Tomorrow
The world as we know it will soon no longer exist. But what the future will look like remains uncertain, despite numerous models, forecasts and scenarios. Will we still be able to prevent the worst consequences of climate change, or are we facing an apocalyptic future? What we sow today will determine the world of tomorrow.
For the 7,000 Seedlings campaign, we called on playwrights and writers from the fields of literature, music, poetry and science to create scenes for tomorrow: Utopian, dystopian, empowering or controversial. 65 texts from 51 authors were received.
Now it’s up to the performers! For the action days on Friday, September 22 and Saturday, September 23, the texts can be used rights-free for two days and staged in public space or on stages of all kinds, for five minutes or five hours, in the theater, on the street, read, played, sung, it doesn’t matter! The main thing is that only recycled things are used for the performances, and: a seedling performs! This element should connect all the actions of 7000 seedlings. City and state theaters, actors from the independent scene and other artists, as well as pupils, students and activists can participate.
With 7,000 Seedlings – Scenes for Tomorrow, Performing for Future wants to (re)occupy familiar spaces at the beginning of the 2023/24 season. At theaters, opera houses, cultural venues, schools and on the street, we play for the future. Be part of it!
Registration and access to the text collection: artsinaction@performingforfuture.de
Find all important information again in the factsheet
On May 28th, a reading of selected texts by actors from the Schauspielhaus Bochum took place at the Theater an der Ruhr, followed by a panel on „Writing about the Future“ with the participating authors (Esther Kaufmann, Kathrin Schobel, Akın Emanuel Şipal, Lothar Kittstein, Lisa Pauline Wagner, Matthias Naumann). In addition, there was an accompanying writing workshop with Helen Perkunder of Writers for Future in cooperation with the BFDK.
Performing Arts – Performing Future #4: Marktplatz der Möglichkeiten – Gemeinsam nachhaltig in den darstellenden Künsten
Am 17.04. luden wir gemeinsam mit unserem Partner BFDK (Bundesverband Freie Darstellende Künste e.V.) und dem Performing Arts Programm des LAFT Berlin (Landesverband freie darstellende Künste Berlin e. V.)zu einem besonderen Highlight im Rahmen des Programms „Performing Arts – Performing Future“ ein: dem „Marktplatz der Möglichkeiten“im Haus der Statistik am Alexanderplatz Berlin.
(c) Kim Saebom
16 Initiativen aus Köln, Berlin, Dresden, Nürnberg, München und Basel, die das Prinzip „Sharing“ für die darstellenden Künste auf vielfältigste Weise vertreten, präsentierten sich am 17. April auf dem Marktplatz der Möglichkeiten im Haus der Statistik in Berlin: Es ging um Material wie Kunst- und Baustoffe, Kostüme und Upcycling- und ReUse-Ideen zum Anfassen einerseits und um Ideen für städtische und privatwirtschaftliche Raumnutzung, um Zwischen- und Kreislaufnutzung (analog wie digital), Förderpolitik und reiche künstlerische Praktiken andererseits.
Am Abend zeigte ein Podiumsgespräch zwischen Vertreter*innen aus Regierung und Opposition, Verwaltung und Theaterpraxis des Landes Berlin, dass es mehr als sinnvoll ist, JETZT praxisorientierte Initiativarbeit und politische Agenda an einem Tisch zu bringen und gemeinsam Stadtpolitik zu gestalten.
Alle Teilnehmenden des Marktplatzes verband eines: das Interesse und die Arbeit im Sharing-Kontext, um einen schonenden Umgang mit materiellen und humanen Ressourcen in den darstellenden Künsten voranzutreiben. Binnen vier Stunden trotzten dabei 16 freie Theater, Initiativen und Künstler:innen aus Berlin, Dresden, Köln, Nürnberg, München und Basel dem ungemütlichen Aprilwetter, stellten sich auf der Bühne Fragen zu ihren Themen und tauschten an ihren Ständen weiterführende Informationen mit Interessierten aus.
In zwei Arbeitstreffen wurde der Austausch intensiviert: Von 15:30 bis 17 Uhr saßen Vertreter:innen aus Raum-Initiativen zusammen, um den Stand der Dinge wie auch den Bedarf und die Entwicklungswünsche zu Berliner Arbeits- und Proberäumen zu beraten. Die Impulse vom Projekt PROSA/Kultur Räume Berlin, der Proberaum Plattform des PAP, der Raumkoordinationsstelle des Landesmusikrat Berlin wie auch die Arbeit im und um das Modellprojekt Haus der Statistik zeigten auf, dass dank Engagement aus Zivilgesellschaft und Kulturinitiativen auch unter dem Einfluss der Pandemie Raum für die Kultur gesichert und durch digitale Professionalisierung der Zugang zu kurz- wie auch langfristigen Raumangeboten erleichtert werden konnte.
(c) Kim Saebom
Ein großes Potenzial wurde insbesondere durch die Koordinationsstelle des Landesmusikrates in der Mehrfachnutzung öffentlicher Räume wie Bibliotheken, Bürgersäle und Kirchen ausgemacht, aus der sich eine generelle Forderung an Stadt und Kommune formuliert, öffentliche Räume einfacher für kulturelle Mehrfachnutzung zu öffnen, wie es das Sportfördergesetz bei Sporteinrichtungen schon vorgibt. Dieser Kerngedanken der Mehrfachnutzung wird in der Planung des neuen Haus der Statistik mitunter verfolgt und mit allen betreffenden Träger:innen – insbesondere mit den einziehenden Verwaltungen der Stadt – debattiert. Generell zeichnete sich eine Forderung nach mehr Förderung für Strukturen aus, die sich der Pflege von Raum, Ausstattung und Koordination widme. Die Nutzung digitaler Tools zur Arbeitsraumsuche vereinfacht und beschleunigt zwar Vermittlungsprozesse, ersetzt aber nicht das Potenzial zur Qualitätsentwicklung räumlicher Angebote, die zur besonderen Zufriedenheit von Anbieter:innen und Nutzer:innen beiträgt. Die Kulturszene in der Hauptstadt Berlin, die sich bekanntlich einer kapitalistischen Verdichtung des Stadtkerns ausgesetzt sieht, muss sich generell in zwei Richtungen engagieren: zum Einen den Erhalt von bestehendem Kulturraum absichern und sozial wie auch wirtschaftlich komplex denken: Wem steht der Raum offen, wem bietet er Zugang zu Kultur und Kunst, wie schaffe ich Bedeutung für den Standort, für den sich eine breite Bevölkerung im Bezirk einsetzt? Zum Anderen müssen über den Tellerrand hinaus in den städtischen Randbezirken Freiräume wahrgenommen und sich der Frage gegenübergestellt werden, was es bedarf, diese Orte als attraktive Arbeits- wie auch perspektivisch Lebensräume wahrzunehmen? Auch dies wird nicht ohne (öffentliche) Förderungen möglich sein. Es braucht jetzt wie auch perspektivisch den regen Austausch und die Auseinandersetzung mit Stadt und Kommune zur Sicherung von Kulturräumen und somit eine stabile, gemeinschaftliche Lobby aus der Kultur, sich stark zu machen.
(c) Kim Saebom
Diese Feststellung leitete in das zweite Arbeitstreffen von 17:30 Uhr bis 19 Uhr über, das sich dem existierenden Positionspapier (Entwurf) zu einem Kulturfördergesetz für die Hauptstadt Berlin widmete. An diesem Papier arbeiten verschiedene Verbände und Vereine auf Einladung des Landesmusikrats Berlin, um Unklarheiten, wie sie aktuell in der Berliner Kulturförderung existieren, abzubauen und klare Gesetzesregelungen für Kulturinstitutionen einzurichten, auf die sie sich berufen können. Grundsätzlich zielt das angestrebte Kulturfördergesetz auf die langfristige Sicherung und Weiterentwicklung der kulturellen Vielfalt Berlins und somit auf die verpflichtende Verankerung von Kultur im städtischen und Staatshaushalt ab, die darauf basierend die existenzielle und soziale Absicherung von Kunst- und Kulturschaffenden, Kulturräumen, Work-Flows, die Chance von Diversität, Parität, Inklusion und auch Nachhaltigkeit wie auch die Aufstellung von Kunst und Kultur für den Vermittlungs – und Bildungssektor ermöglichen. Im Arbeitstreffen wurde aktiv der Abschnitt G unter „Übergreifende Handlungsfelder“ ausgearbeitet, der sich der Nachhaltigkeit widmet. Aus praktischer Perspektive wurden die existierenden Punkte um den Gedanken des kollektiven Teilens – der Zugänglichkeit zu öffentlichen Fundus für Bühne, Kostüm, Technik – besprochen. Muriel Nestler leistet mit dem Kostümkollektiv e.V. dafür Pionierarbeit in Berlin und konnte insbesondere ihre Expertise teilen, aber auch bestehende Hürden skizzieren. So stellen aktuell folgend drei Faktoren die größten Hürden dar: die fehlende Förderung für eine personelle Infrastruktur zur Betreuung von Raum und Material, der fehlende Zugang zu geeigneter Lagerfläche wie auch die rechtlichen Hürden, die mit Urheberrecht und Produkthaftung das Teilen von Material – besonders seitens der über Überschüsse verfügende, subventionierten Theater – aktuell noch erschweren. Aus den Debatten ging hervor: für alles könnte es Lösungen geben – leerstehende Flächen, die sich insbesondere als Lager eignen würden, existieren in Berlin zum Beispiel am ehemaligen Tempelhofer Flughafen oder in den Kellern der Alten Münze Berlin. Konzepte für vertragliche Regelungen zwischen abgebenden Theatern und zur Wiederverwendung gewillte Künstler:innen sind absolut denkbar. Der personelle Aufbau ließe sich auch realisieren – es braucht aber das Verstehen und die Bereitschaft der Stadt, das Potenzial der Wiederverwendung und des Teilens (auch wirtschaftlich) zu erkennen und zu fördern.
(c) Kim Saebom
Schlussfolgernd wurden zum Ende des Marktplatz der Möglichkeiten noch zu einer kulturpolitischen Runde geladen: Es diskutierten Janina Benduski (Programmdirektion PAP Berlin: Performing Arts Programm Berlin), Daniela Billig (Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Robbin Juhnke (CDU), Titus Laser (Senatsverwaltung für Kultur und Europa), Manuela Schmidt (DIE LINKE), Tobias Veit (Schaubühne Berlin/Deutscher Bühnenverein) sowie Muriel Nestler (AG Materielle Infrastruktur/KdFS). Anne Schneider führte moderierend durch die Fragestellungen, was in den letzten Legislaturperioden unter der Rot-Rot-Grünen-Koalition geschaffen werden konnte, welche Erkenntnisse und Herausforderungen sich mit praktischen Pilotprojekten wie die aus dem Fonds ZERO, die die Schaubühne Berlin aktuell umsetzt, herausgestellt haben und wie sich perspektivisch die in der neuen Regierung beteiligte CDU der Themenstellung Kultur und Nachhaltigkeit widmen würde. Titus Laser, der aus dem Referat für Querschnittsthemen in der Senatsverwaltung eine Studie zur Umsetzung von Kultur und Nachhaltigkeit betreute, zeigte klare Potenziale und auch die Rückständigkeit in der Entwicklung Berlins und Deutschland auf. Aus der Debatte insgesamt konnten sich leider keine deutlichen Zusagen und Schritte zur praktischen Umsetzung von Nachhaltigkeitskonzepten entnehmen lassen, da noch immer ein Mangel an Informationen der Politik vorliegt. Das Netzwerk Performing for Future versuchte in einem Impuls zu verdeutlichen, dass ihr Engagement der letzten 2,5 Jahre sich genau dieser Informationssammlung widmete und sie sich als Ansprechpartner:innen der Politik zur Verfügung stellen würde. Dementsprechend begrüße das Netzwerk ganz klar den Vorschlag Daniela Billigs, einen von ihr angedachten Green Culture-Round-Table als ThinkTank für die Stadt auch unter der neuen Rot-Schwarzen-Regierung zu installieren.
Ein paar Fotos gibt es hier: Facebook. Die Videos von den Interviews und dem Podiumsgespräch sind hier verlinkt:
Ankündigungstext:
Reduce, reuse, recycle – nachhaltiges Produzieren ist auch in den Künsten zum Schlagwort der Stunde geworden. Und doch mangelt es oft an konkreten Strategien, um Proben- und Arbeitsräume, Bühnen- und Kostümbild, Werkzeuge und andere Ressourcen besser zusammen zu nutzen. Deshalb eröffnen wir einen Ort, der genau solche Ideen im Angebot hat und laden ein zum Marktplatz der Möglichkeiten – Gemeinsam nachhaltig in den freien darstellenden Künsten am 17. April 2023 ab 13:30 Uhr im Haus der Statistik, Otto-Braun-Straße 70–72, 10178 Berlin, in deutscher Lautsprache, veranstaltet von „Performing Arts – Performing Future“ des Bundesverband Freie Darstellende Künste e.V. (BFDK), Performing Arts Programm des LAFT Berlin und dem Netzwerk Performing for Future.
Welchen Beitrag zu einem ökologisch wie auch sozial nachhaltigeren Produzieren kann die gemeinsame Nutzung von materiellen und immateriellen Ressourcen leisten? Welche Initiativen und Akteur*innen sind bereits in Berlin tätig? Wie können wir uns besser vernetzen? Gemeinsam mit dem Bundesverband Freie Darstellende Künste sowie dem Netzwerk „Performing For Future“ möchten wir das Ressourcenteilen in den freien darstellenden Künsten zum Thema machen. Ziel der Veranstaltung ist eine verstärkte Vernetzung sowie eine Diskussion über die Chancen und Herausforderungen einer gemeinsam genutzten Infrastruktur.
Eine Programmübersicht findet sich online auf: https://pap-berlin.de/de/event/gemeinsam-nachhaltig. Wir bitten um eine Anmeldung bis zum 12. April 2023 an marktplatz@pap-berlin.de. Aber auch spontane Besuche sind möglich und sehr erwünscht. Wir freuen uns auf das gemeinsame – und nachhaltige – Nachdenken und Diskutieren!
Programm Hinweis zur Sprache und Barrierefreiheit: Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache statt. Alle Veranstaltungsorte und Backstage-Bereiche sind über Rampen zugänglich. Der Ort ist durch eine Großbaustelle akustisch geprägt.
13:30 Uhr bis 14:30 Uhr: Offene Führung durch das Haus der Materialisierung (I) Hier können alle Gäste einen Einblick in das Modellprojekt erhalten und auch die einzelnen Initiativen kennenlernen, die vor Ort aktiv sind. Treffpunkt ist vorn am Infopoint im Foyer des Haus der Statistik. Weitere Informationen: https://hausdermaterialisierung.org/
14:30 Uhr bis 15:00 Uhr: Kaffeepause
15:00 Uhr bis 15:30 Uhr: Eröffnung des Marktplatzes der Möglichkeiten und Präsentation der AGs und Initiativen
15:30 Uhr bis 19:00 Uhr: Marktplatz der Möglichkeiten, u. a. mit: Tobias Brenk (Plattform CopProg), Netzwerk Initiativen für Materialkreisläufe (IfM), Neuköllner Oper, Netzwerk Performing for Future, Produktionsbande – krass & krasser, StuFF, WHAT IF – Projektbüro für nachhaltige Kultur, Zentraldepot Dresden, 17 Ziele Camp in Ludwigsburg und verschiedenen Initiativen aus dem Haus der Materialisierung
Im großen Saal „Otto“‘des Haus der Statistik stellen sich mehr als zehn Initiativen vor, die sich dem Gedanken einer nachhaltigen, gemeinschaftlichen Ressourcennutzung in den freien darstellenden Künsten widmen. So entsteht ein Ort zum Kennenlernen, Austauschen sowie zum gemeinsamen Nachdenken über eine bessere Vernetzung hin zu mehr Nachhaltigkeit in den Künsten.
Zu jeder vollen Stunde (16:00 Uhr, 17:00 Uhr, 18:00 Uhr): Vorstellung der Initiativen in kurzen Live-Interviews
15:30 Uhr bis 17:00 Uhr: Netzwerktreffen ‚Arbeits- und Proberäume‘ (Seminarraum), u.a. mit PROSA, Kulturraum GmbH, Proberaumplattform Berlin, Berliner Netzwerk freier Projekträume und -initiativen
Parallel zum Markttrubel laden wir nebenan im Seminarraum zum Netzwerktreffen der Akteur*innen aus dem Bereich „Arbeits- und Proberäume“ ein. Auf eine kurze Präsentation ihrer jeweiligen Arbeit folgt eine Diskussionsrunde und die Gelegenheit zu offenem Austausch.
17:30 Uhr bis 19:00 Uhr: Arbeitstreffen der AG Öko / Listening to Climate Change mit der AG Öko / Listening to Climate Change der Initiative für ein Berliner Kulturfördergesetz. Die AG stellt die Initiative für ein Kulturfördergesetz für Berlin und ihre Forderungen im Bereich Nachhaltigkeit vor. Zudem lädt sie zum gemeinsamen Weiterschreiben am Positionspapier der Initiative ein. Neumitglieder sind herzlich willkommen!
18:00 Uhr bis 20:00 Uhr: Snack-Angebot / Abendessen
18:30 Uhr bis 19:30 Uhr: Offene Führung durch das Haus der Materialisierung (II) (alle Informationen dazu siehe oben)
19:30 Uhr bis 21:00 Uhr: Abschlussdiskussion “Gemeinsam nachhaltig – wie weiter?” mit Janina Benduski (Programmdirektion Performing Arts Programm Berlin), Daniela Billig (Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Robbin Juhnke (CDU), Titus Laser (Senatsverwaltung Berlin), Dr. Manuela Schmidt (DIE LINKE), Tobias Veit (Schaubühne Berlin/Bühnenverein), Muriel Nestler (AG Materielle Infrastruktur/KdFS) und weiteren Vertreter*innen der AGs und Initiativen, Moderation: Anne Schneider: Welche Perspektiven, Chancen und Herausforderungen bietet das Teilen von Ressourcen für Kunst und Kultur? Was wird dafür von Verwaltung, Politik, Stadtgesellschaft und Institutionen gefordert? Was können Verbände, was Initiativen künftig leisten? Abschließend diskutieren die geladenen Gäste aus Politik, Initiativen, Verwaltung und Verbänden zu diesen zentralen Fragen des Tages.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Performing Arts Programm des LAFT Berlin – Landesverband freie darstellende Künste Berlin e. V. mit dem Projekt „Performing Arts – Performing Future“ des Bundesverband Freie Darstellende Künste e.V. (BFDK) sowie dem Netzwerk Performing for Future und wird gefördert im Programm #takeheart – Netzwerk- und Strukturförderung des Fonds Darstellende Künste mit Mitteln aus Neustart Kultur der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien.
Hier findest du alle Termine, die im Rahmen des Projekts Performing Arts – Performing Future von Mai bis November 2022 in den Bereichen Wissensvermittlung und Austausch stattgefunden haben.
22. – 23.11.2022: Aktivistische Zugreise mit Workshop zur Einführung in das Thema Nachhaltigkeit in den freien darstellenden Künsten (ICE München – Frankfurt am Main)
11.11.2022: Online-Fachtag Schritt für Schritt zu ökologischer Nachhaltigkeit in den darstellenden Künsten mit Vorstellung BFDK ECO RIDER, ManifÖST, Klimabilanzierungsworkshop, Einzelberatungen (online)
07.11.2022: Workshop BFDK ECO RIDER on Tour (online)
22.10.2022: Netzwerktreffen Performing for Future – Netzwerk Nachhaltigkeit in den darstellenden Künsten (Theater Strahl Berlin)
21.10.2022: Workshop Production for Future (Theater Strahl Berlin)
19.10.2022: Meet & Greet FUTUR-NORDOST – Vision für Nachhaltigkeit durch Kooperation & Workshop: Materialkreisläufe (FRIEDA 23 Rostock & online)
14.10.2022: Diskussion Neustart erforderlich? Die freien darstellenden Künste zwischen Krise und Transformation (schwere reiter München)
06.07.2022: Workshop BFDK ECO RIDER on Tour (Festspielhaus Hellerau Dresden)
20.05.2022: Workshop Ich sehe was, was du schon hast! Von Materialkreisläufen, Ressourcensharing und künstlerischer Freiheit in Theaterproduktionen (Brechtbühne Staatstheater Augsburg)
19.05.2022: Netzwerktreffen Performing for Future – Netzwerk Nachhaltigkeit in den darstellenden Künsten (Brechtbühne Staatstheater Augsburg)
Am 22. November 2022 begleiteten die Transformationsmanagerinnen Valeria Geritzen und Diana Palm aus dem Performing for Future-Netzwerk Teilnehmer:innen der Tagung „2122 — Wer werden wir* gewesen sein? – Gedankenspiele aus einer Welt in 100 Jahren“ auf einer Traumreise von München nach Frankfurt. An Bord des ICE 724: acht Personen aus Augsburg, München, Nürnberg und Berlin. acht Personen aus Augsburg, München, Nürnberg und Berlin. Eigens von den Expertinnen für diese Reise konzipiert, durchliefen sie einen Workshop zwischen jetzt und später, dem Ansatz des Zukunftskongresses „Wer werden wir* gewesen sein?“. Darin nahmen sie die Zukunft fest in den Blick: Fragen der Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb visionär zusammen anzugehen und im Austausch Möglichkeiten für die Zukunft zu skizzieren.
Diskutiert wurden Themen wie die Notwendigkeit starker Zusammenschlüsse, einer funktionierenden öffentlichen Struktur in der Ressourcen geteilt werden können. Es wurde betont, dass nicht nur ressourcenschonendes sondern auch kräfteschonendes Arbeiten sowie mehr Solidarität, mehr Unterstützung von seitens der Politik als auch ein Netzwerk über den Kultursektor hinaus erwünscht ist.
In Frankfurt fand dann die Tagung „2122 — Wer werden wir* gewesen sein? – Gedankenspiele aus einer Welt in 100 Jahren“ statt.
Im Jahre 2122 treffen sich Humanoide aller Spezies, um das hundertjährige Jubiläum einer Tagung in der damaligen Frankfurter Naxos-Halle zu begehen. Sie fragen sich, wie sich seitdem das, was man damals als Darstellende Künste bezeichnet hat, zu einer sozialen Kommunikationsform weiterentwickelt hat. Parallel zu einer Entwicklung der Gesellschaften jenseits von Konkurrenz, Kapitalismus und Arbeit sind das Soziale und Kunst zu einer hybriden Form verschmolzen, die Gemeinschaft neu hat entstehen lassen. Auf der Basis von neuen kollektiven Beziehungsformen zwischen Commons und Care, zwischen Intersektionalität und Dekolonisierung, zwischen ökologischer und arbeitsfreier Produktion und dezentraler DIY-Technologie wurden Darstellende Künste zur zentralen Form, Menschen miteinander in Beziehung zu setzen: Ob durch zweckfreies Spiel, soziale Situationen oder Reflexion gesellschaftlicher Entwicklungen. Das zu einem Lebensraum weiterentwickelte Naxos wird zum Ort der Erinnerung, des Austausches und des Diskurses darüber, wie wir wurden, was wir geworden sind. Wie ist aus den Strukturen, Förderbedingungen, Arbeitsverhältnissen, Materialien und künstlerischen Strategien des 21. Jahrhunderts eine Technologie der Gemeinschaft für das 22. Jahrhundert geworden und welche Zwischenschritte von Erfolg und Scheitern waren dabei wichtig?
laPROF Hessen und vfdk Bayern kooperieren seit Anfang 2022 im Rahmen einer #takeheart -Netzwerk-und Strukturförderung des Fonds Darstellende Künste. Mit 2122 — Wer werden wir* gewesen sein? sollen gemeinsam mit Akteur:innen, Visionär:innen, Aktivist:innen neue Zukunftsszenarien entworfen werden. Dabei geht es nicht nur um Theater als Alltagspraxis, sondern um dessen Reflexion im Kontext neuer gesellschaftlicher Lebensformen und veränderter Denk- und Wahrnehmungsweisen.
Der zweite Kongresstag begann mit dem „Frühstück for Future – Träumst du noch oder handelst du schon?“
TAG 1 13:00 Soft Opening 13:15 Willkommen 2022 13:30 Klangliche Landschaften: ghostly matter I 13:40 Vorortung 2122 14:10 werwerdenwirgewesensein I Die Theaterhöhle 14:15 Afrofuturismus – Blick zurück nach vorne 17.00 Zeit&Raum 17:30 Klangliche Landschaften: ghostly matter II 18:00 Tafeln – synchrone Nahrungsaufnahme 19:00 werwerdenwirgewesensein II Theater für Maschinen 19:15 andere Kunst für eine andere Stadt 20:30 Marinera 2122 21:15 werwerdenwirgewesensein III UnlearningTheCode 21:20 Klangliche Landschaften: ghostly matter III
TAG 2 10:00 Frühstück for Future: Träumst Du noch oder handelst Du schon? 10:30 Vorortung in Zwischenwelten – softe transformationen 11:00 werwerdenwirgewesensein IV Sprachlose Koexistenz 11:05 Klangliche Landschaften: ghostly matter IV 11:20 werwerdenwirgewesensein V (Das weiße Schweigen) 11:30 Commons – oder: wie die Transformation gelang 12:50 Klangliche Landschaften: ghostly matter V 13:00 Verdauungsrezitativ 14:00 Tafeln – synchrone Nahrungsaufnahme 15:00 online-Input: Was Kunst auch kann 16:30 werwerdenwirgewesensein VI Entgrenzte Lebenswirklichkeiten 16:45 softe transformationen 18:00 Soft Goodbye
Kulturpolitik, aber auch Entscheidungsträger:innen in den Leitungspositionen der Theater, sind es, die die Weichen in eine klimaneutrale Zukunft der darstellenden Künste stellen können. Eine große Aufgabe, mit der am besten sofort gestartet werden sollte. Doch oft passiert noch viel zu wenig. Um Forderungen zu formulieren, aber auch ganz praktische Hinweise zu geben, was für die ökologisch-soziale Transformation der darstellenden Künste nötig ist, formulierten Mitglieder des Netzwerks Performing for Future nach vielen Monaten gemeinsamer Arbeit das ManifÖST – Manifest für die ökologisch-soziale Transformation der darstellenden Künste. In neun Teilbereichen – von Wissensvermittlung in der Ausbildung, über Finanzierung bis hin zu Handlungsfeldern wie Mobilität und Verpflegung – geht das ManifÖST in die Tiefe, welche strukturellen Veränderungen notwendig sind, um zukunftsfähig Theater zu machen.
Am 14. März 2022 wurde das ManifÖST beim Online-Panel Let’s perform Sustainability von Bundesverband Freie Darstellende Künste und Bühnenverein vorgestellt. Das ManifÖST ist ein prozesshaftes Dokument. In Fokusgruppen und Feedbackschleifen mit Expert:innen unterschiedlicher Fachrichtungen wurde und wird es weiter unter die Lupe genommen, damit das ManifÖST zu einem möglichst wirksamen Werkzeug in der zukünftigen kulturpolitischen Arbeit werden kann. Es ist ein großes, sehr umfassendes Dokument, das sich an verschiedene Adressat:innen richtet – eine Herausforderung und Chance zugleich.
Wenn du am ManifÖST mitarbeiten möchtest, wende dich an unsere AG unter manifoest@performingforfuture.de.
19. Mai 2022: Netzwerktreffen Performing for Future mit verschiedenen Workshops im Rahmen von »endlich.« Das Klimafestival in Augsburg (c) Helena Gladen
„Auf die Plätze! Endlich! Los!“ hieß es vom 1. bis zum 19. Mai 2022 für 48 Theater und Theaterfestivals aus ganz Deutschland. Von Kiel und Recklinghausen aus starteten freie wie festangestellte Theaterschaffende den Staffellauf fürs Klima. Dieser führte über zwei Routen mit insgesamt 30 Stationen durch die gesamte Bundesrepublik von Nord nach Süd, von Theater zu Theater. Startpunkt war am 1. Mai in Recklinghausen und parallel dazu am 2. Mai in Kiel. Am 19. Mai gelangten beide Routen zum Auftakt des Augsburger Klimafestivals „endlich.“ feierlich ins Ziel.
An den Stationen wurden vielfältige kreative Aktionen, wie z.B. Theaterstücke zur Klimakrise, szenische Lesungen, Podiumsdiskussionen, Poetry Slams, Konzerte und auch Aktionen im öffentlichen Raum dargeboten. Ziel der Aktion war es, ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Theaterbetrieb zu setzen. Dafür gingen 48 Theater und -festivals buchstäblich los.
Immer dabei waren die Staffelstäbe, zwei Apfelbäume, die auf dem Gelände der Interimsspielstätte des Augsburger Staatstheaters am Gaswerk feierlich eingepflanzt wurden. Selten haben zwei Bäume soviel gesehen: Die Theaterstücke, Lesungen, Konzerte, Aktionen im öffentlichen Raum oder Gesprächsreihen, mit denen die Theater an den Zwischenstationen Zeichen für Nachhaltigkeit setzten, aber auch Zugabteile und Radwege quer durch die ganze Republik. Organisiert von der AG Arts and Action soll das Format des „Staffellaufs fürs Klima“ auch 2023 wieder stattfinden.
1. bis 19. Mai 2022: Staffellauf fürs Klima – Station Berlin (c) Valeria Geritzen1. bis 19. Mai 2022: Staffellauf fürs Klima – Station Berlin (c) Diana Palm1. bis 19. Mai 2022: Staffellauf fürs Klima – Station Bochum (c) Michael Lippold1. bis 19. Mai 2022: Staffellauf fürs Klima – Station Bochum (c) Michael Lippold1. bis 19. Mai 2022: Staffellauf fürs Klima – Station Berlin (c) Valeria Geritzen1. bis 19. Mai 2022: Staffellauf fürs Klima – Station Berlin (c) Valeria Geritzen1. bis 19. Mai 2022: Staffellauf fürs Klima – Station Berlin (c) Valeria Geritzen19. Mai 2022: Staffellauf fürs Klima – Endstation Augsburg (c) Diana Palm19. Mai 2022: Staffellauf fürs Klima – Endstation Augsburg (c) Konstanze Grotkopp19. Mai 2022: Netzwerktreffen Performing for Future im Rahmen von »endlich.« Das Klimafestival in Augsburg (c) Helena Gladen19. Mai 2022: Netzwerktreffen Performing for Future im Rahmen von »endlich.« Das Klimafestival in Augsburg (c) Michael Lippold19. Mai 2022: Netzwerktreffen Performing for Future im Rahmen von »endlich.« Das Klimafestival in Augsburg (c) Karen Appel19. Mai 2022: Netzwerktreffen Performing for Future im Rahmen von »endlich.« Das Klimafestival in Augsburg (c) Helena Gladen
Die Gesamte Liste aller Beteiligten Institutionen und Festivals:
Bilder und Infos zu den einzelnen Aktionen gibt es aufunseren Social-Media-Kanälen und unter den Hashtags #performingforfuture #theaterstaffellauf #klimakonferenz #endlich #performing4future
25. Juni 2021: Wikithon (Arbeitstreffen der AG Wiki) im Haus der Statistik Berlin (c) Konstanze Grotkopp
Als eine der ersten Aktionen von Performing for Future ist das Wiki zu Theater und Nachhaltigkeit entstanden: eine kollaborative, gemeinschaftliche Plattform, bei der jede:r sich ganz einfach beteiligen kann. Denn wenn wir eines brauchen, um die darstellenden Künste nachhaltig zu transformieren, dann ist es Wissen! Das Wiki hat es sich zur Aufgabe gemacht, dringend benötigtes Wissen zu nachhaltiger Theaterarbeit in den verschiedensten Bereichen zu sammeln und allen Theaterschaffenden zur Verfügung zu stellen. Dabei haben Informationen über nachhaltiges Produzieren genauso Platz wie soziale Nachhaltigkeit. Außerdem bietet das Wiki ein Best-Practice-Logbuch und eine Seite zum Austausch über die Gründung von Klima AGs.
Immer wieder veranstaltet die AG Wiki „Wikithons“, zum gemeinsamen zusammentragen und eingeben. Der erste Wikithon fand am 25. Juni 2021 im Haus der Statistik in Berlin statt, der zweite im Rahmen des Augsburger Klimafestivals am 19. und 20. Mai 2022. Ab 2023 ist eine regelmäßige Wiki-Werkstatt geplant. Alle Termine findest du in unserem Kalender.
Das Wiki ist ein Wissensnetz: Je mehr Fäden dazukommen, desto stabiler wird es. Darum sind alle Theaterschaffenden herzlich eingeladen, sich zu beteiligen und ihre Best Practices, Ideen und ihr Wissen im Wiki zur Verfügung zu stellen. Jede Person kann direkt ins Wiki schreiben, alternativ genügt eine E-Mail mit den zu ergänzenden Infos an unsere AG: wiki@performingforfuture.de.